Das große Blühen hat begonnen

Diesen Beitrag teilen

In Kürze:

  • Das „Große Blühen“ hat begonnen.
  • Demnächst oder auch möglichst bald Honigräume aufsetzen und Baurahmen einhängen.
  • Bei noch schwachen Völkern darf getrickst werden.

Der April war nur in der ersten Dekade launisch. Die zweite Dekade war bzw. ist deutlich wärmer. Laut Wetterprognose soll der April auch in der dritten Dekade frühlingshaft bleiben.

Das „Große Blühen“ hat begonnen. Süßkirsche, Ahorn, Löwenzahn und ab nächster Woche auch der Raps werden nicht nur Pollen, sondern auch viel Nektar anbieten.

Die Bienenvölker sind in Schwung. Das Brutzellen-Bienen-Verhältnis liegt bei den stärkeren Altvölkern deutlich über 2, bei den in der Regel schwächeren Jungvölkern sogar über 3.
Die Völker wachsen und werden nicht mehr leichter, wenn die Wetterprognose zutrifft.

Was ist am Bienenstand zu tun?

Zwei-Zargen-Völker erhalten während der Kirschblüte den Honigraum über Absperrgitter und gleichzeitig einen Baurahmen, der in die obere Brutraumzarge an Position 2 (oder 9) gehängt wird. Dazu wird eine Randwabe entfernt.

Wenn im oberen Raum noch weitere Randwaben viel Winterfutter enthalten und keine Brut und keinen frisch eingetragenen Pollen, werden auch diese entfernt und gegen Mittelwände ausgetauscht. In der Regel ist es nur eine oder zwei. Die Mittelwände werden mitten ins obere Brutnest gehängt.

Für die Erweiterung gilt: Es gibt kein „Zu früh“, sondern nur ein „Zu spät“.

Relativ schwache Jungvölker, die noch nicht erweitert wurden, können ihre Erweiterungszarge über Absperrgitter (und damit als Honigraum) erhalten. Zuvor wird in die Überwinterungszarge eine Randwabe gegen den Baurahmen ausgetauscht. Der Baurahmen kommt auf die Seite, auf der das Volk sitzt, entweder in Position 2 oder 9.

Etwa 2-3 Wochen nach dieser ersten Erweiterung werden die Jungvölker ein zweites Mal und dann „nach unten“ erweitert, bevor sie beginnen, den Gitterboden mit Wildbau zu füllen.

Über den Autor

Gerhard Liebig
Ende 2011 ging Dr. Gerhard Liebig in den Ruhestand. Er war 37 Jahre lang an der Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim angestellt und hat dort in Langzeitprojekten die Populationsdynamik von bienenwirtschaftlich wichtigen Honigtauerzeugern auf Fichte und Tanne sowie die Entwicklung von Bienenvölkern und ihres Varroabefalls untersucht.