Endlich Zunahmen

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In Kürze:

  • Die Sommertracht hat begonnen.
  • Die Völker wollen immer noch schwärmen.
  • Auf der Fichte steht weit verbreitet ein Massenbefall von Rindenläusen bevor.
  • Noch herrscht Ruhe an der Varroafront.

Die Sommertracht hat begonnen. Die Völker tragen viel Nektar (und Pollen) von Robinie und  Himbeere und bald auch von Brombeere und Linde ein. Unmittelbar bevor steht außerdem eine Honigtautracht von der Fichte. Bei den Waldbegehungen in der Eifel, im Siegerland, im Bergischen und Oberbergischen Land und auch im Ruhrgebiet waren im Juni immer auf Anhieb viele (Graugrün gescheckte, Stark bemehlte und Rotbraune Bepuderte) Fichtenrindenläuse und Honigtautropfen an den Zweigen zu finden. Die Rotbraune Bepuderte Fichtenrindenlaus hat überall mit dem Ausbreitungsflug und mit der Besiedlung stark wüchsiger Maitriebe begonnen. Sie ist dort sehr leicht zu entdecken. Bei stabiler Wetterlage sollte bald dunkler Honig in den Waben auftauchen.

In den Ablegern sind die jungen Königinnen in „Eilage“. Bei ihnen gilt: Auf die Futterversorgung achten und bei guter Tracht rechtzeitig mit Mittelwänden erweitern.

Die „Altvölker“ sind immer noch „in Schwung“. Nach wie vor ist etwa ein Drittel der Völker in Schwarmstimmung. Deshalb ist weiterhin alle 7 Tage konsequente Schwarmkontrolle notwendig. Bei  schwarmtriebigen Völkern sind alle Schwarmzellen zu brechen.

Beim Eintreten einer Honigtautracht erlischt die Schwarmstimmung in der Regel. Dennoch sollte man lieber 1x oder 2x länger als notwendig kontrollieren.

Beim Eintreten einer Honigtautracht wird der Baurahmen zwar noch ausgebaut, dann aber nicht (mehr) mit Drohnenbrut, sondern mit Honig gefüllt. Weil der Baurahmen nicht gedrahtet ist, kann er nicht geschleudert werden. Deshalb kann mit der nächsten Drohnenbrutentnahme der Baurahmen gegen eine Mittelwand getauscht werden.

Die Varroamilbe hält sich noch zurück

Aus fast allen Bundesländern gingen Zahlen über den Varroa-Abfall ein. Anfang Juni lag der natürliche Milbenabfall bei Null oder nur wenig über null Milben pro Tag. Bei der Sprühbehandlung  einiger Ableger im brutfreien Zustand fielen durchweg weniger als 10 Milben.

Im Juli wird der Varroabefall höher liegen. Die nächste Gemülldiagnose steht um Mitte Juli an. Dann erscheint der nächste Newsletter.

Über den Autor

Gerhard Liebig
Ende 2011 ging Dr. Gerhard Liebig in den Ruhestand. Er war 37 Jahre lang an der Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim angestellt und hat dort in Langzeitprojekten die Populationsdynamik von bienenwirtschaftlich wichtigen Honigtauerzeugern auf Fichte und Tanne sowie die Entwicklung von Bienenvölkern und ihres Varroabefalls untersucht.