Jetzt aber!

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In Kürze:

  • Dieses Jahr ist (fast) Alles (fast) anders.
  • Die Völker haben (noch) nur wenig Brut.
  • Sie werden erst gegen Mitte Mai anfangen zu wachsen.
  • Die 1-Zargen-Völker erhalten noch im April die zweite Zarge als Honigraum.

Der Winter war ungewöhnlich lang und der Frühling kommt nicht nur ungewöhnlich spät. Er wird vielleicht auch ungewöhnlich kurz.

Mit dem Beginn der Salweidenblüte werden die Völker bei warm-trockener Witterung viel Pollen sammeln und ihre momentan kleinen Brutnester (das Brutzellen-Bienen-Verhältnis liegt unter 0,5) rasch ausdehnen.  Dabei werden die Völker ihre Stärke nicht halten können. Sie werden in den kommenden Wochen weiter schrumpfen. Mit einem Ansteigen der Volksstärke ist erst gegen Mitte Mai zu rechnen.

Bereits vorher wird das „Große Blühen“ einsetzen. Die Völker werden dann auch (viel [entsprechend ihrer Volksstärke]) Nektar eintragen, auch wenn sie noch (lange) nicht zwei Zargen füllen.

Deshalb  erhalten die 1-Zargen-Völker die zweite Zarge als Honigraum (über Absperrgitter). Das kann noch vor der Kirschblüte geschehen. Ihr Brutraum wird später, wenn bzw. bevor die erste Brut in großem Umfang schlüpft, durch Untersetzen erweitert.

Bei den 2-Zargen-Völkern ist noch nichts zu tun. Sie werden wie üblich während der Kirschblüte erweitert.

Über den Autor

Gerhard Liebig
Ende 2011 ging Dr. Gerhard Liebig in den Ruhestand. Er war 37 Jahre lang an der Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim angestellt und hat dort in Langzeitprojekten die Populationsdynamik von bienenwirtschaftlich wichtigen Honigtauerzeugern auf Fichte und Tanne sowie die Entwicklung von Bienenvölkern und ihres Varroabefalls untersucht.