Der Juni kann nur besser werden als der Mai war

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In Kürze:

Der Mai war fast durchgehend zu kühl und deshalb blieben die Honigräume (fast) leer.

  • Der wenige Honig ist noch nicht reif.
  • Es ist immer noch Schwarmzeit.
  • Der Varroabefall scheint sehr niedrig zu sein.

„Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheune und Fass.“

Ich bin gespannt, ob diese Bauernregel 2013 zutrifft.

Die Bienenvölker stehen gut da und sind auch „in Schwung“. Alle 2 oder 3 Wochen kann bei den weiterhin wöchentlich anstehenden Schwarmkontrollen Drohnenbrut entnommen werden. Etwa ein Drittel der Völker sind in Schwarmstimmung. Deshalb gilt: Wer zuerst aufgibt hat verloren. Wenn der Imker verliert, erntet er auch keinen Sommerhonig.

In den Brutablegern werden die geschlüpften Königinnen bald auf passendes Wetter für den Hochzeitsflug warten. Vielleicht hält sich der Juni an die Wetterprognose und beginnt sommerlich. Dann kommt es da und dort doch noch zu etwas Nektareintrag vom verblühenden Raps.

Die Varroamilbe lässt grüßen

Bei einer ersten gegen Ende Mai durchgeführten Gemülldiagnose wurden bei den Sammelbrutablegern keine (= 0 Milben/Tag) oder nur sehr wenige (<1 Milbe/Tag) Varroamilben gefunden. Dieser Befund bestätigte bei der Überprüfung der Brutwabenspendervölker. Ob es überall im Land so ausschaut?  Meldungen an immelieb@t-online.de sind erbeten und werden im nächsten Newsletter erwähnt.

Es gilt: Wer beobachtet weiß Bescheid und erkennt rechtzeitig, ob und ab wann Gefahr im Verzug ist. Deshalb empfehlen wir, einmal im Juni für 3 Tage die Windel einzuschieben und den natürlichen Milben(ab)fall zu erfassen. Das ist viel einfacher und wesentlich genauer als das umständliche Auswaschen oder Einpudern von Bienenproben mit Puderzucker.

Wer viele Milben in den Völkern hat, sollte die Brutableger, sobald sie brutfrei sind (21 Tage nach ihrer Bildung), unbedingt einer Milchsäurebehandlung unterziehen. Wer wenige Milben hat, kann das auch tun.

Über den Autor

Gerhard Liebig
Ende 2011 ging Dr. Gerhard Liebig in den Ruhestand. Er war 37 Jahre lang an der Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim angestellt und hat dort in Langzeitprojekten die Populationsdynamik von bienenwirtschaftlich wichtigen Honigtauerzeugern auf Fichte und Tanne sowie die Entwicklung von Bienenvölkern und ihres Varroabefalls untersucht.