Heute – am 20. März- ist kalendarischer Frühlingsanfang. Es soll überall sehr warm werden. Die Völker werden überall viel Pollen und Nektar eintragen. Das Blütenangebot ist bereits sehr groß, wird aber nur an warmen Tagen intensiv genutzt. Das machen der Blick zurück auf den Temperaturverlauf am Lehrbienenstand Hohenstein und der Vergleich mit den täglichen Gewichtsveränderungen des dort aufgestellten Waagstockvolkes deutlich (Abb. 1).
Seit dem 20. Februar überwiegen die Tage mit leichten Abnahmen. Deutliche Zunahmen gab es nur zwischen dem 7. und 13. März, als es tagsüber wärmer als 15° C war. Danach folgten kühlere Tage mit relativ milden Nächten und Abnahmen.
So werden wohl auch die kommenden, dem Frühlingsanfang folgenden Tage aussehen, wenn die Wetterprognose zutrifft. Denn ab morgen soll es deutlich kühler werden.
Die Bienenvölker sind in Schwung. Das Brutzellen-Bienen-Verhältnis liegt bei den stärkeren Altvölkern deutlich über 2, bei den in der Regel schwächeren Jungvölkern sogar über 3. Die Brut beginnt im großen Umfang zu schlüpfen. Die Völker beginnen zu wachsen.
Die kühle(re) Witterung der kommenden Tage wird nur die Entwicklung in der Pflanzenwelt abbremsen und nicht die Entwicklung der Bienenvölker. Diese haben ihre „21-Tage-Geschwindigkeit“ aufgenommen und werden nur gebremst, wenn der Pollenvorrat zur Neige gehen sollte. Das ist nur bei Rückkehr des Winters zu erwarten.
Was ist am Bienenstand zu tun?
Ein-Zargen-Völker werden durch einfaches Aufsetzen erweitert. Wenn keine ausgebauten Waben vorhanden sind, wird die Erweiterungszarge ausschließlich mit Mittelwänden bestückt.
Zwei-Zargen-Völker erhalten den Honigraum über Absperrgitter und gleichzeitig einen Baurahmen, der in die obere Brutraumzarge an Position 2 gehängt wird. Dieser Eingriff ist in 2014 gegen Ende März/Anfang April fällig, sobald es (auch) wieder frühlingshaft mild wird und die Temperaturen tagsüber über 15° C steigen.
Für beide Erweiterungen gilt: Es gibt kein „Zu früh“, sondern nur ein „Zu spät“.
Sanierung von sehr schwachen Völkern
Sehr schwach gewordene Völker, sie besetzen weniger als 4 Wabengassen, können saniert werden, indem sie vorübergehend (für 3-4 Wochen) über Absperrgitter auf ein starkes Zwei-Zargen-Volk „geparkt“ werden. Vor diesem Eingriff sollte man aber nachschauen, ob der „Schwächling“ in Ordnung ist. Häufig überraschen die „Schwächlinge“ bei einer genauen Volksdurchsicht mit relativ großen Brutnestern und später mit einer zügigen Volksentwicklung, wenn man sie sich selbst überlässt.
Bei kranker Brut ist der Rat eines Bienensachverständigen einzuholen.
Der nächste Newsletter erscheint Anfang April.