In Kürze:
- Ringsum „steht“ die Natur seit Wochen in Blüte. Und die Honigräume haben sich nicht oder nur wenig gefüllt.
- Die ersten Völker denken ans „Abhauen“.
- Ab Dienstag (5. Mai) wird es endlich auch „honigen“.
Die Honigbiene ist wie kein anderes Nutztier von ihrer Umwelt abhängig. Zur Umwelt gehören auch Witterung und Wetter. Unter dieser Abhängigkeit „leidet“ auch der Bienenhalter. Jedes Jahr ist anders. [2015 begann ganz anders als 2014. Siehe Newsletter vom 5. Mai 2014!]. In der dritten Aprildekade 2015 waren die Tage und vor allem die Nächte durchgehend sehr kühl. Flugbetrieb herrschte nur an wenigen mittäglichen Stunden.
Die Völker haben viel Pollen, aber wenig Nektar eingetragen. Die Honigräume blieben bisher weitgehend leer. Unter dem Absperrgitter hat sich mehr getan. Von den stärkeren Völkern sind die ersten in Schwarmstimmung.
Laut Wetterprognose soll es ab Anfang nächster Woche deutlich wärmer werden und am Dienstag tagsüber sommerlich warm. Dann werden, wenn es nicht durchgehend regnet, viele Schwärme abgehen. Deutschlandweit.
Was ist am Bienenstand zu tun?
Die Schwarmzeit hat Ende April und damit pünktlich begonnen. Ab sofort sind bis Ende Juni Schwarmkontrollen im Abstand von 7 Tagen durchzuführen. Wenn die Kippkontrolle zum Befund „in Schwarmstimmung“ führt, muss das betreffende Volk „durchgeschüttelt“ und alle Schwarmzellen zerstört werden.
Wenn der beim Aufsetzen des Honigraumes gegebene Baurahmen mit verdeckelter Drohnenbrut gefüllt ist, wird dieser entnommen und gegen einen leeren getauscht oder ausgeschnitten.
Mit dem Schröpfen von „Brutbrettern“ (mit viel verdeckelter Brut) und ihren ansitzenden Bienen (und ohne Königin!) kann dem Schwarmtrieb begegnet werden. 1 Brutbrett + 1 Futterwabe + 1 Mittelwand = 1 Brutableger. Auf dem Brutbrett sollte auch etwas jüngste Brut zum Nachschaffen sein. Bei schwachem Bienenbesatz des Brutbrettes werden die Bienen von einer zweiten (Brut-)Wabe (ohne Königin!) dazu geschüttelt. An die Stelle des entnommenen Brutbrettes kommt eine Mittelwand. Der Brutableger wird außerhalb des Flugkreises mit kleinem Flugloch aufgestellt.
Wer viele Völker hat (mehr als 6) bildet einen Sammelbrutableger und startet mit ihm die „Völkervermehrung in vier Schritten“ mit integrierter Königinnenaufzucht.
Jungvölker, die bisher nur in einer Brutraumzarge sitzen und Mitte April über Absperrgitter den Honigraum erhalten hatten, werden nach unten erweitert, auch wenn auch bei ihnen der Honigraum noch (fast) leer ist. Im Unterboden errichteter Wildbau wird vorher entfernt.